Senise - Pisticci

Senise - Pisticci



Heute geht erst einmal fast nur bergab. Wir fahren wieder die SS 653 - immer am Lago di Monte Cotugno entlang - aber nicht lange. Nach 3,5 km verlassen wir die große Straße und biegen auf die nordwestwärts führende Straße nach
Sant `Arcàngelo. Die Straße ist so leer, daß man denken könnte, hier leben keine Menschen.(Es ist übrigens die Gegend, in der Carlo Levis Werk “Christus kam nur bis Eboli” spielt.) Und die Landschaft wird immer schöner. Wir fühlen uns in die Toscana - genauer die Crete - versetzt. Lehmhügel an Lehmhügel und manchmal ein colle verde, allerdings ohne Zypressen oder Pinien. Wir genießen den Vormittag, zumal es noch nicht heiß ist und Regen nicht in Sicht scheint.



Dann haben wir ein Erlebnis der dritten Art. Uns war schon lange aufgefallen, daß es in dieser Gegend außergewöhnlich viele und sehr große Kellerasseln gibt. Auf einer Kreuzung dann der Höhepunkt: Ich will kurz anhalten weil es beim Fahren so knirscht: Millionen von Asseln über- und durcheinander. Nur schnell weg von hier!





Unser nächstes Ziel ist Craco - die Geisterstadt. Schon aus der Ferne wirkt der Ort gespenstisch. Eigentlich ist das Betreten ja verboten, aber das sollte uns nicht stören. Kurz vor Craco zieht jedoch wieder schlimmes Wetter auf und wir entscheiden uns, erst morgen, wenn wir in die Lucanischen Dolomiten fahren, einen Abstecher zu machen. Jetzt versuchen wir in Pescheria, dem Ort der für die Einwohner von Craco gebaut wurde, ein Quartier zu finden. Aber was wir sehen, erschüttert uns: Der häßlichste Ort, den wir je in Italien gesehen haben.





So radeln wir weiter auf der SP 176 in Richtung Pisticci, denn da soll gleich ein Agriturismo sein. Es sind aber noch fast 10 km, doch es hat sich gelohnt. Wir finden uns in einem sehr schönen Ambiente. Und Tiere sind auch zahlreich vertreten: Hunde Katzen, Pferde Esel, Kühe, Hühner, Schafe.. . vielleicht gibt es heute Abend etwas davon zu Essen. Das Abendessen war dann aber doch eher mäßig. Jedenfalls haben wir hier endgültig verstanden, daß agnello in Lucanien anders zubereitet wird, als in Abruzzo.

Der Regen ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten - alles richtig gemacht.




Agriturismo “Il Calanco”, DZ: € 100,-, mit Frühstück und Abendessen

Die Etappe auf Bikemap.net





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