Pisticci - Castelmezzano

Pisticci - Castelmezzano







4:00 Nachts schlägt mal wieder ein Unwetter los. Die Blitze und der Donner reißen uns aus dem Schlaf. Gut das es jetzt passiert - zum Vormittag hat sich bestimmt alles verzogen. Denkste! Auch nach dem Frühstück regnet es noch wie aus Eimern und das Himmelsgrau raubt uns jede Hoffnung. Und kalt ist es; ca 12 ...13 °C. Wir sind im Mezzogiorno. Das schlimmste aber ist: Craco können wir uns abschminken.
Wir schneiden uns zwei große Plastiktüten zu, die wir uns über die Oberkörper ziehen, denn richtige Regenkleidung haben wir nach Süditalien nicht mitgenommen. Wir haben auf die Softshelljacken vertraut. Die können aber dem Dauerregen nicht lange standhalten. Wir fahren die 176 nach Stazione di Pisticci in der Hoffnung, ein Zug möge uns zu den Lucanischen Dolomiten bringen. Es fährt auch in einer Stunde ein Zug zur Stazione Campomaggiore, aber der Zug ist ein Bus und Busse der Trenitalia befördern keine Bicci. Glück im Unglück: Es ist ein großer Reisebus eines Reiseunternehmens und der Fahrer verstaut die Räder im großen Gepäckfach unter dem Bus. Bezahlen darf ich nichts, denn der Fahrer hat keine Fahrkarten. Auch ein Trinkgeld will er nicht nehmen. Unter einer großen, den Regen abhaltenden Brücke der SS 407 läßt er uns aussteigen und wir haben nun die Wahl, nach Pietrapertosa oder Castelmezzano aufzusteigen. Es regnet. Ein Arbeiter empfiehlt uns den Weg nach Castelmezzano - er sei kürzer, aber gesperrt. Nachdem er uns versichert hat, daß er für das Wetter nichts könne und daß er so eine Kälte in dieser Jahreszeit noch nie erlebt hat, strampeln wir durch.







Die Straße ist tatsächlich wegen Steinschlages gesperrt. Das stört uns aber nicht weiter. Nach 500 Höhenmetern am Stück spielt uns das Navi noch einen Streich, denn es schlägt uns eine Abkürzung vor. Die erweist sich als endlose, steile Treppe. Ein wenig haben wir von dem Tag die Nase voll. Das Hotel, zu dem wir nur über eine Baustelle gelangen, ist geschlossen. Zum Glück gibt es noch ein zweites im Ort. Das ist zwar recht teuer, aber trocken und warm. Der Hotelangestellte fragt ob es warm genug für uns ist und dreht die Heizung auf. Bei 30 °C bitten wir um Gnade.
Alle Läden im Ort sind geschlossen, und so “müssen” wir wieder im Restaurant essen, obwohl das nicht wirklich ins Budget paßt. Aber lecker war es. Das Restaurant hat ein Zertifikat der Italienischen Slow-Food-Bewegung und das haben wir geschmeckt. Mit der Wäscheleine im Zimmer und mit zum trocknen ausgebreiteteten Klamotten schlafen wir mit der Hoffnung auf besseres Wetter ein.






Albergo “La Locanda di Castromediano”, DZ: € 80,-, mit Frühstück, Abendessen ca. € 60,-

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